Bindung ist nicht nur in Beziehungen zwischen Erwachsenen wichtig, sondern auch die Basis für die emotionale Entwicklung von Kindern.
Es gibt eine endlose Diskussion darüber, was in der Entwicklung eines Menschen wichtiger ist. Ist es die Veranlagung oder die Erziehung?
Im Grunde geht es darum, wie viel Einfluss die Gene und die Erziehung auf uns haben. Selbst die Experten sind sich nicht ganz einig, aber die meisten denken, dass beides eine Rolle spielt.
Als Eltern hast du die beste Position, um die Grundlagen für die körperliche, emotionale und soziale Entwicklung deiner Kinder zu legen. Was du während ihrer Entwicklung sagst und tust, hat einen großen Einfluss darauf, wie sie später mit anderen umgehen.
Der Schlüssel zur Entwicklung einer sicheren Bindung zu deinen Kindern liegt darin, auf ihre körperlichen, emotionalen und sozialen Bedürfnisse einzugehen. Du und dein Partner solltet euch genug Zeit nehmen, um eine Bindung zu ihnen aufzubauen und gemeinsam schöne Erinnerungen zu schaffen.
Außerdem solltet ihr beide auf die Gefühle eurer Kinder eingehen und ihnen Trost, Hilfe und Bestätigung geben, wann immer es nötig ist. Vertrauen, körperliche Zuneigung und positive Interaktionen sind auch wichtig für ihre Entwicklung.
Konsequenz und Vorhersehbarkeit durch feste Routinen und verlässliche Unterstützung geben ihnen ein Gefühl der Sicherheit in eurer Obhut und durch eure bloße Anwesenheit.
Dein Bindungsstil kann sich darin zeigen, wie du mit deinen Kindern umgehst oder auf ihre Bedürfnisse eingehst. Ein Elternteil mit einem ängstlichen oder vermeidenden Bindungsstil kann dazu führen, dass er auf die körperlichen und psychischen Bedürfnisse eines Kindes abweisend, distanziert oder unsympathisch reagiert.
Achte darauf, dich von Negativität oder Giftigkeit zu lösen, die negative Bindungszyklen bei deinen Kindern aufrechterhalten könnten. Strebe in deinen Interaktionen mit deinen Kindern immer einen sicheren Bindungsstil an, um ihr Wohlbefinden zu gewährleisten und eine starke Basis für ihr Wachstum zu schaffen.
Wenn du deine Kinder zurechtweisen musst, bleib immer ruhig und gelassen. So kannst du ihnen ihre Fehler konstruktiv erklären und ihnen helfen zu verstehen, warum du oder andere ihr Verhalten oder ihre Reaktion auf eine bestimmte Situation generell nicht okay finden.
Halte die Kommunikation offen, indem du ihnen aktiv zuhörst und dabei auf beiden Seiten Respekt zeigst. Gemeinsam könnt ihr Kompromisse finden oder mögliche Alternativen zur Konfliktlösung vorschlagen.
Das Konzept der „Bids for Connection“ (Wunsch nach Verbindung) stammt aus Dr. John Gottmans „Love Lab“-Forschung aus den späten 1980er bis frühen 1990er Jahren. Der amerikanische Psychologe hat den Begriff geprägt, um zu beschreiben, wie Partner die Versuche des anderen, Kontakt aufzunehmen, positiv anerkennen und erwidern. Das kann verbal oder körperlich sein.
Bei Kindern können sich Verbindungsangebote in Versuchen äußern, durch Bitten, Komplimente oder Erfolge deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Deine positive Reaktion und Antwort darauf sind eine tolle Möglichkeit, deinen Kindern das Gefühl zu geben, dass sie geschätzt, anerkannt und emotional geborgen sind oder eine Verbindung zu dir haben.
Gotman glaubt, dass jede positive Reaktion auf ein Verbindungsangebot eine Investition in das „emotionale Bankkonto“ eines Kindes ist.
Gegenseitige und kooperative Kommunikation ist die Basis für eine sichere Bindung zwischen Kindern und ihren Eltern. Wenn du deinen Kindern aufmerksam und einfühlsam begegnest, schaffst du einen sicheren Raum, in dem sie ihre Gefühle frei zeigen können. All das ist super wichtig für ihre psychische, emotionale und soziale Entwicklung.