Bindungsstil & Finanzen

Dein Bindungsstil kann auch deine Beziehung zu Geld beeinflussen. Dein Bindungsstil zu Geld kann anders sein als dein Bindungsstil in Beziehungen.

Deine Bindung zu Geld

Deine Bindung zu Geld hängt davon ab, wie du emotional und verhaltensmäßig mit deinen Finanzen umgehst.

Genau wie bei Menschen können unsere Erfahrungen und Überzeugungen über Geld zu unterschiedlichen Verhaltensweisen führen, die beeinflussen, wie wir Geld verdienen, ausgeben, sparen, investieren und sogar über Finanzen denken und reden.

Sichere Bindung zu Geld

Leute mit einer sicheren Bindung zu Geld fühlen sich mit ihrer finanziellen Situation wohl, auch wenn sie sich mehr oder weniger Schulden wünschen. Sie vertrauen darauf, dass sie gut mit Geld umgehen können und glauben, dass sie finanzielle Höhen und Tiefen meistern können. Sie können gut sparen und ausgeben und haben im Allgemeinen eine positive und realistische Einstellung zu ihren Finanzen. Sie reden normalerweise gerne über Geld.

Menschen mit einer sicheren Bindung zum Geld sind in der Regel gut im Budgetieren, Planen und Treffen fundierter finanzieller Entscheidungen. Sie können Geld als Mittel zum Erreichen ihrer Ziele und Werte einsetzen, ohne sich davon emotional beeinflussen zu lassen.

Ängstliche Bindung zu Geld

Leute mit diesem Bindungsstil fühlen sich oft unsicher und machen sich Sorgen um ihre Finanzen. Sie haben ständig Angst, dass sie nicht genug haben oder das verlieren könnten, was sie haben. Diese Angst kann daher kommen, dass sie nicht darauf vertrauen, dass sie genug verdienen oder mit Geld umgehen können. Das kann sich auf verschiedene Arten zeigen:

Zwanghaftes Ausgeben: Geld ausgeben, um Ängste zu lindern oder vorübergehenden Trost zu finden.

Übermäßige Sparsamkeit: Geld festhalten, weil man Angst hat, in Zukunft nicht genug zu haben.

Workaholismus: Übermäßige Arbeit, um sich finanziell sicher zu fühlen.

Schwierigkeiten loszulassen: Angst vor Geldausgaben, selbst für notwendige Dinge.

Fixierung auf Kosten: Übermäßige Konzentration auf den Preis von Dingen, was zu Stress und Anspannung führen kann.

Vermeidende Bindung mit Geld

Menschen mit vermeider Bindung zu Geld, vermeiden es, über Geld nachzudenken, darüber zu reden oder sich damit zu beschäftigen. Sie fühlen sich vielleicht unwohl mit den Emotionen, die Geld auslöst, und halten lieber Abstand. Sie glauben oft, dass sie nicht viel Geld brauchen, um glücklich oder reich zu sein, und legen Wert auf finanzielle Unabhängigkeit. Das kann sich auf verschiedene Arten zeigen:


Finanzielle Angelegenheiten ignorieren: Bankkonten nicht checken, Rechnungen vermeiden oder Finanzplanung vernachlässigen.
Unbehagen beim Reden über Geld: Sich verschließen oder zurückziehen, wenn über Finanzen gesprochen wird.
Übermäßiges Vertrauen in die eigene Selbstständigkeit: Glauben, dass sie immer alleine „über die Runden kommen“ und Finanzplanung oder Hilfe ablehnen.

Ängstlich und vermeidende Bindung zu Geld

Dieser Stil ist durch eine Mischung aus ängstlichen und vermeidenden Tendenzen gekennzeichnet, die zu unbeständigem und oft widersprüchlichem Verhalten in Bezug auf Geld führen. Die Betroffenen wünschen sich vielleicht finanzielle Sicherheit, fürchten aber die damit verbundene Verletzlichkeit oder mögliche negative Gefühle. Das kann sich so zeigen:

Impulsive Ausgaben gefolgt von Einschränkungen: Wechsel zwischen übermäßigen Ausgaben und extremem Sparen.

Schwierigkeiten beim Setzen und Verfolgen finanzieller Ziele: Aufgrund innerer Konflikte und Instabilität.

Vermeidung gepaart mit Angst: Wunsch nach Sicherheit, aber Angst vor der Auseinandersetzung mit den eigenen Finanzen.

Emotionale Reaktionen auf Geld: Starke Stimmungsschwankungen in Bezug auf die eigene finanzielle Situation.